Weltweit steigt die Anzahl der sterbenden Bienenvölker. Die Gründe dafür sind vielfältig aber weitestgehend menschengemacht. Wird gegen das große Insektensterben in naher Zukunft nichts unternommen, könnten die Folgen dramatische Ausmaße annehmen.

Weitreichende Folgen

Was Imker bereits seit mehreren Jahren beklagen, wird nun immer deutlicher. Viele Bienenvölker sterben während des Winters ab, was nicht nur die Existenz von Imkern bedroht, sondern das gesamte Ökosystem, die Landwirtschaft und letztendlich jeden einzelnen. Bienen und andere Insekten bestäuben weltweit etwa 3/4 aller Nahrungs- und Nutzpflanzen. Bleibt das aus, sind die Folgen offensichtlich. In den USA und China werden Pflanzen heute schon mit Drohnen oder von Feldarbeitern bestäubt, um einen Ernteausfall zu vermeiden.

Insektizide

Ein großes Problem stellt die Landwirtschaft selber dar. Der Einsatz von Insektiziden ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Als besonders problematisch gelten dabei systematische Insektizide, die sich in allen Teilen der Pflanze ausbreiten und nicht nur Schädlinge sondern eben auch Nützlinge abtöten.

Die Varro-Milbe

Die Varro-Milbe ist ein Parasit der vornehmlich Bienenstöcke befällt und sich von dem Blut der Arbeiterinnen ernährt. Ihre Eier legen die Milben wiederum in die Brut der Bienen wodurch der Bienenstaat nachhaltig geschädigt wird. Ursprünglich kommt die Varro-Milbe aus Asien, wo die Bienen weitestgehend resistent gegen den Parasiten sind. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie in Europa eingeschleppt und ist mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet.

Der Klimawandel

Durch den Klimawandel verschieben sich vielerorts auch die Blütezeiten, was den Rhythmus der Insekten durcheinander bringt. Für die Bienen sind das enorme Anstrengungen. Mittlerweile sieht man häufig Wespen, Bienen oder Hummel, die vor Erschöpfung nur noch langsam kriechen können und zeitnah absterben.

Monotone Agrarlandschaften

Die meisten Agrarlandschaften werden heute nur noch durch monotonen Getreide- oder Maisanbau bewirtschaftet. Dass Felder unbewirtschaftet liegen, können sich Landwirte schlichtweg nicht mehr leisten, obwohl es für die Flora und Fauna dringend notwendig wäre. Blühpflanzen dienen den Bienen und anderen Insekt als Hauptnahrungsquelle. Gerade im Sommer, wenn Obstbäume, Löwenzahn und ähnliches nicht mehr blühen, kann das für Bienen schnell zu einer Nahrungsknappheit führen.