Der Baumzünsler ist ein Schädling der Buchsbäume befällt und somit bei Hobby-Gärtnern besonders gefürchtet ist. Die Raupen des Falters können in kürzester Zeit Bäume oder ganze Hecken zerstören. Dabei sind nicht die Baumzünsler-Falter das Problem sondern ihre Raupen. Die Falter selber leben nur wenige Tage und finden sich vorzugsweise auf anderen Pflanzen. Allerdings legen sie ihre Eier mit Vorliebe unter den Blättern des Buchsbaums ab wo sie sich zu den gefürchteten Raupen entwickeln.

Aussehen und Lebensweise

Die Raupen des Zünslers sind leicht zu erkennen. In der Regel werden sie bis zu 5 cm lang, sind grün gefärbt, tragen kleine schwarze Punkte auf dem Rücken und haben einen schwarzen Kopf. Die Falter sind überwiegend weiß mit einer braunen bzw. schwarzen Umrandung. Gelegentlich kommen auch Exemplare mit einer schwarz-braunen Färbung und weißen Punkten vor. Die Raupen sehen jedoch in beiden Fällen gleich aus. Mit abgespreizten Flügeln sind die Zünsler-Falter deltaförmig und ca. 40 mm breit.

Zünslerraupe und Falter

Die Buchsbaumzünsler-Raupen überwintern im Inneren der Büsche in sogenannten Gespinsten und werden in der Regel im März aktiv. Je nach Witterung etwas früher oder später im März. Bis zu ihrer Entwicklung zu Schmetterlingen durchlaufen sie verschiedene Larvenstadien, in denen sie den größten Schaden an den Büschen und Hecken anrichten. Die Falter selber leben nur etwa 9-10 Tage. Aufgrund ihrer kurzen Lebenszeit, legen sie ihre Eier häufig in naheliegende Buchsbäume ab. Je nach Witterungsbedingungen entstehen zwischen Frühjahr und Spätsommer so bis zu vier Generationen Buchsbaumzünsler.

Bekämpfung des Zünslers

Ist ein Baum oder eine Hecke erst einmal von den gefräßigen Raupen befallen, hilft meist nur eine Radikalkur. Da wir von dem Einsatz chemischer Mittel durch Laien stets abraten, empfehlen wir kräftiges zurückschneiden. In der Regel treibt die Pflanze daraufhin erneut aus. Beachten Sie das die abgeschnittenen Äste und Blätter nicht in der Biotonne, dem Kompost oder auf sonstigen natürlichen Wegen beseitigt werden sollten. Entsorgen Sie das Schnittgut gut verschlossen im Hausmüll oder verbrennen sie es um die Ausbreitung des Zünslers zu verhindern.

Möchten Sie auf den Einsatz von chemischen Mitteln nicht verzichten, empfehlen wir den Rat von professionellen Kammerjägern (nur im Märkischen Kreis tätig) hinzuzuziehen. Giftstoffe gehören generell in Hände von Profis. Insbesondere wenn Haustiere, Kinder oder Mitmenschen sich im Garten aufhalten, können schnell Probleme entstehen.

Prävention und frühzeitiges Erkennen

Die beste Bekämpfung des Zünslers ist wie in so vielen Fällen die Prävention und das frühzeitige Erkennen eines Befalls. Um eine rasche Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern, sollte man bereits im Frühling beginnen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu ist es natürlich nötig einen Befall erstmal zu erkennen. Die Raupen überwintern im Inneren der Pflanze und beginnen auch dort zu fressen. Häufig werden die Zünsler erst entdeckt, wenn es schon zu spät ist. Suchen sie daher ihre Buchsbäume und Hecken im Frühjahr nach Gespinsten oder Raupen ab. Verdichtet sich der Verdacht auf einen Befall, kann man spezielle Pheromon-Klebefallen aufstellen. Diese Zünsler kriechen heraus und bleiben auf den Fallen kleben, was eine Identifizierung erleichtert.

Natürliche Bekämpfung

Die eigentliche Bekämpfung kann auf verschiedene Arten erfolgen, welche sich nach der Stärke des Befalls richtet. So können einzelne Raupe, beispielsweise mit einer Pinzette abgesammelt werden. Da die Raupen recht flink sind, ist das allerdings nicht immer ganz einfach. Zudem erfordert die Maßnahme regelmäßige Kontrollen.

Einfacher und auch wirkungsvoller ist das Abspritzen der Büsche mit einem Hochdruckreiniger. Die Larven und Raupen werden auf diese Weise flächendeckend entfernt. Im Idealfall legt man eine Plane oder ähnliches hinter dem Busch aus, um die Schädlinge danach aufsammeln zu können. Beachten Sie jedoch, dass diese Methode nur bei gut eingewachsenen und robusten Pflanzen sinnvoll ist. Andernfalls werden die Büsche durch den Hochdruckreiniger beschädigt.

Biologische Bekämpfung

Als alternative zu chemischen Bekämpfungsmittel hat sich der Wirkstoff Bazillus thuringiensis bewährt. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, das für die Buchsbaumzünsler tödlich wirkt. Allgemein wird dieses Mittel häufig und mit Erfolg zur Bekämpfung von Forstschädlingen der Ordnung Schmetterlinge eingesetzt. Ein weiterer biologischer Wirkstoff gegen die Raupen ist Azadirachtin. Das aus pflanzlichen Samen gewonnene Mittel wird von den Pflanzen aufgenommen und gelangt als Fraßgift in die Raupen. Gewöhnlich werden die Wirkstoffe in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser vermischt und mit einer Sprühflasche auf der Pflanze verteilt. Achten sie beim Einsprühen darauf, dass das Mittel alle Bereiche abdeckt und auch ins Innere des Buchsbaums gelangt.

Beide Mittel sind im Handel frei erhältlich. Wir weisen dennoch auf den ordnungsgemäßen Einsatz dieser Stoffe hin. Bedenken sie alle Eventualitäten und wenden sie die Wirkstoffe streng nach den Herstellervorgaben an, damit die Mittel nur dort wirken wo sie es sollen.